Um die Zusammenarbeit zwischen BOS und (zivil-)gesellschaftlichen Strukturen, wie lokalen Vereinen und Vereinigungen nicht nur im Schadensfall, sondern auch bei planbaren Großereignissen zu untersuchen, reisten die wissenschaftlichen Konsortialpartner der Universität Siegen auf die Kieler Woche 2015. Die jährlich stattfindende Segelregatta, gilt als eines der größten Segelsportereignisse der Welt und hat sich neben dem eigentlichen Sportevent mittlerweile zu einem großen Volksfest entwickelt mit jährlich ca. 3 Mio. Gästen aus aller Welt.
Im Juni besuchten die beiden Mitarbeiter Thomas Ludwig und Christoph Kotthaus von der Forschungsgruppe „Computerunterstützte Gruppenarbeit und Soziale Medien“, sowie Sascha Skudelny von dem Institut für Medienforschung vier Tage lang das Event. Dabei stand jedoch nicht das Sportereignis als solches im Vordergrund, sondern es wurde gemeinsam mit Vertretern des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), die Zusammenarbeit zwischen Veranstaltern der Kieler Woche sowie des ASB mit der Bevölkerung sowie lokalen Vereinen und Vereinigungen erarbeitet. Fragen dabei waren: Wie wird aktuell mit Vereinen und Verbänden zusammengearbeitet? Welche Rolle spielen Freiwillige Kräfte und wie läuft die Kommunikation über soziale Medien? Welche Potenziale und Risiken bestehen in der Einbindung (zivil-)gesellschaftlicher Strukturen? Neben den aktuellen Beziehungen, standen auch zukünftige Formen der Zusammenarbeit im Fokus.
Nach einer theoretischen Einführung von Landesfachreferent Rettungsdienst und Notfallvorsorge Hanjo Merkle, der jahrelang die Kieler Woche mitorganisierte, in den Aufbau der Kieler Woche 2015, besuchten die Wissenschaftler gemeinsam mit dem ASB die verschiedenen Bereitstellungsräume vor Ort und führten verschiedenen Gespräche mit Mitarbeitern des ASB. Dabei standen die aktuelle Technologienutzung, sowie die aktuellen Kommunikationsstrukturen im Vordergrund. Im Anschluss wurde der Universität Siegen die Teilnahme an den täglichen Koordinationsbesprechungen sowie der Einblick in die Leitstelle ermöglicht, um dort die Technologien, sowie Kommunikationsmittel zu erheben und dokumentieren.
Die Kieler Woche ist ein wichtiger Bestandteil der empirischen Datenerhebung und wird direkt in die Analysephase einfließen, um fundierte Aussagen über aktuelle und zukünftige Potenziale und Risiken in der Zusammenarbeit zwischen BOS und der Bevölkerung, sowie Unterstützungsmöglichkeiten treffen zu können.